Die Côte d’Azur im Schnelldurchgang
Reisebericht
Was tun, wenn man auf einer Mittelmeer-Kreuzfahrt unterwegs ist und in Cannes für einen Tag an Land geht? Natürlich kann man sich in aller Ruhe die sehenswerte Stadt der Filmfestspiele anschauen und gemütlich in einem der zahlreichen Cafés verweilen. Aber Cannes liegt bekanntlich an der Côte d’Azur, wo es noch so viel mehr zu entdecken gibt – das reizt uns! Wir wagen daher den Selbstversuch und möchten herausfinden, wie viel Côte d’Azur an einem Tag möglich ist.
Wenn die Kreuzfahrtreederei es gut mit ihren Gästen meint, wirft das Schiff früh am Morgen seinen Anker vor Cannes und lichtet ihn erst wieder am Abend. Unser Schiff der Norwegian Cruise Line ist bereits um 7 Uhr vor Ort, sticht aber leider bereits um 17 Uhr wieder in See, so dass uns ein realistisches Zeitfenster von acht Stunden (8 bis 16 Uhr) bleibt. Der Transfer vom und zum Schiff erfolgt mit Tenderbooten, was wertvolle Zeit in Anspruch nimmt. Wir haben unseren Mietwagen für 9 Uhr gebucht, zumal die Abholstation des Autovermieters nicht gerade um die Ecke liegt – der Fußweg von der Anlegestelle der Tenderboote bis zum Ende der langgestreckten Rue d’Antibes beträgt stolze 30 Minuten.
Die erste Station unserer Fahrt ist zugleich die am weitesten entfernte: das Fürstentum Monaco mit seiner Hauptstadt Monaco Ville. Diese erreichen wir nach einer Fahrzeit von 75 Minuten – die Fahrt geht dabei über die mautpflichtige Autobahn A8. Alleine die Einfahrt in das nur zwei Quadratkilometer große Fürstentum ist faszinierend: Die Enge des zur Verfügung stehenden Raumes für Häuser und Verkehr ist weithin sicht- und spürbar. Die teuren Apartments und Hotels für die betuchten Einwohner und Gäste schmiegen sich in verschiedenen Schichten an den Berghang, und dazwischen schlängeln sich die engen Straßen, auf denen zum Teil der berühmte Formel-1-Stadtkurs verläuft. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des zweitkleinsten Staates der Welt sind das Hotel de Paris und das Casino am schicken Place de Casino im berühmten Stadtbezirk Monte-Carlo sowie der Fürstenhof der Grimaldis auf einer Anhöhe zwischen zwei Häfen. In Monaco ist alles teurer als im benachbarten Frankreich: Übernachten, Parken, Shoppen, und auch die Städtetasse im einzigen Starbucks-Café kostet einen monegassischen Aufschlag. Aber es ist schon faszinierend, was hier so alles an exotischen Autos auf der Straße herumfährt und was an pompösen Yachten im Yachthafen vor Anker liegt. Als Tagestourist wird man hier ganz automatisch zum Schaulustigen.
Nach so viel Glamour steht uns der Sinn nach Entschleunigung – und unser nächstes, nur wenige Kilometer entferntes Ziel ist der perfekte Ort dafür: Èze. Dieses wunderschöne historische Bergdorf liegt an der kurvenreichen Küstenstraße Moyenne Corniche und ist am besten von einem Parkplatz am Fuß des Berges per Pedes erreichbar. Nach einem kurzen Spaziergang bergauf erreichen wir den festungsartigen Ortskern – und sind sofort vom Charme der malerischen Häuser und verwinkelten Gässchen gefangen! Hier geht es ständig bergauf und bergab, in den autofreien Gässchen reihen sich Ateliers, Galerien, Kunsthandwerksgeschäfte, Cafés und Restaurants aneinander. Die pittoreske Szenerie scheint einem Bilderbuch zu entspringen. Dazu kommt ein traumhafter Ausblick auf die wunderschöne Landschaft, in die Èze eingebettet ist. Würde uns die Uhr nicht zum Weiterfahren ermahnen, könnten wir hier gut und gerne den ganzen Tag mit Entschleunigen verbringen.
Weiter geht unsere Côte-d’Azur-Blitztour in die fünftgrößte Stadt Frankreichs: nach Nizza. Nach der Ruhe in Èze finden wir hier eine pulsierende Großstadt mit rund 350.000 Einwohnern vor. Unser Auto parken wir in einem Parkhaus in der Nähe des beeindruckenden Platzes Place Masséna, um von hier aus die Innenstadt mit ihren großen und kleinen Einkaufsstraßen zu Fuß zu erkunden. Vom Place Masséna erstreckt sich die Prachtstraße und gleichzeitig Haupteinkaufsstraße Avenue Jean Médecin in nördlicher Richtung. Im Einkaufszentrum Niceetoile legen wir eine kurze Verschnaufpause ein und genehmigen uns einen Mittagssnack. Wir gehen zurück zum Place Masséna und biegen dort rechts ab in den schönen Grüngürtel Promenade du Paillon mit Wasserspielen und dem Freilichttheater Théâtre de Verdure. Dieser neue Stadtpark verbindet das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst und das Nationaltheater mit der Uferstraße Promenade des Anglais und dem dahinter liegenden Strand und lädt zum Schlendern und Verweilen ein. Nach einer Runde über den feinen weißen Sandstrand gehen wir zurück zum Auto.
Wir fahren entlang der Uferstraße Promenade des Anglais zurück nach Cannes, wo der Auto- und Fußgängerverkehr mittlerweile stark zugenommen hat – hier ist es ratsam, genügend Zeitpuffer für innerstädtische Staus einzukalkulieren. Von unserer Autovermietung schlendern wir durch die Rue d’Antibes zurück in Richtung Hafen. Diese Straße bietet ungeahnt viele Shopping-Möglichkeiten. Ebenfalls sehenswert ist die prachtvolle Uferstraße Boulevard de la Croisette mit herrschaftlichen Häusern, luxuriösen Hotels, teuren Modeboutiquen und einigen Cafés und Restaurants, die teilweise direkt am schmalen Sandstrand liegen. Am Ende des Strandes in Richtung der Anlegestelle der Tenderboote befindet sich der bekannte Festivalpalast (Palais des Festivals) der Internationalen Filmfestspiele von Cannes – hier findet unser Tagesausflug seinen würdigen Abschluss.
Unser Fazit:
Was man nicht alles an einem Tag schaffen kann: zwei Länder (Frankreich und Monaco), vier Orte (Monaco Ville, Èze, Nizza, Cannes), viele tolle Eindrücke und unzählige Fotos! Es war schon ein etwas stressiges Unterfangen, aber so konnten wir uns einen guten Überblick über den schönsten Abschnitt der Côte d‘Azur verschaffen. Besonders Èze und Cannes haben es uns angetan, das Fürstentum Monaco war auf seine Art faszinierend, und Nizza hat noch einige unentdeckte Seiten, die sich zu erkunden lohnen. Wir kommen sicher wieder – aber dann mit mehr Zeit im Gepäck!
Mehr Links zum Thema:Wenn die Kreuzfahrtreederei es gut mit ihren Gästen meint, wirft das Schiff früh am Morgen seinen Anker vor Cannes und lichtet ihn erst wieder am Abend. Unser Schiff der Norwegian Cruise Line ist bereits um 7 Uhr vor Ort, sticht aber leider bereits um 17 Uhr wieder in See, so dass uns ein realistisches Zeitfenster von acht Stunden (8 bis 16 Uhr) bleibt. Der Transfer vom und zum Schiff erfolgt mit Tenderbooten, was wertvolle Zeit in Anspruch nimmt. Wir haben unseren Mietwagen für 9 Uhr gebucht, zumal die Abholstation des Autovermieters nicht gerade um die Ecke liegt – der Fußweg von der Anlegestelle der Tenderboote bis zum Ende der langgestreckten Rue d’Antibes beträgt stolze 30 Minuten.
Die erste Station unserer Fahrt ist zugleich die am weitesten entfernte: das Fürstentum Monaco mit seiner Hauptstadt Monaco Ville. Diese erreichen wir nach einer Fahrzeit von 75 Minuten – die Fahrt geht dabei über die mautpflichtige Autobahn A8. Alleine die Einfahrt in das nur zwei Quadratkilometer große Fürstentum ist faszinierend: Die Enge des zur Verfügung stehenden Raumes für Häuser und Verkehr ist weithin sicht- und spürbar. Die teuren Apartments und Hotels für die betuchten Einwohner und Gäste schmiegen sich in verschiedenen Schichten an den Berghang, und dazwischen schlängeln sich die engen Straßen, auf denen zum Teil der berühmte Formel-1-Stadtkurs verläuft. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des zweitkleinsten Staates der Welt sind das Hotel de Paris und das Casino am schicken Place de Casino im berühmten Stadtbezirk Monte-Carlo sowie der Fürstenhof der Grimaldis auf einer Anhöhe zwischen zwei Häfen. In Monaco ist alles teurer als im benachbarten Frankreich: Übernachten, Parken, Shoppen, und auch die Städtetasse im einzigen Starbucks-Café kostet einen monegassischen Aufschlag. Aber es ist schon faszinierend, was hier so alles an exotischen Autos auf der Straße herumfährt und was an pompösen Yachten im Yachthafen vor Anker liegt. Als Tagestourist wird man hier ganz automatisch zum Schaulustigen.
Nach so viel Glamour steht uns der Sinn nach Entschleunigung – und unser nächstes, nur wenige Kilometer entferntes Ziel ist der perfekte Ort dafür: Èze. Dieses wunderschöne historische Bergdorf liegt an der kurvenreichen Küstenstraße Moyenne Corniche und ist am besten von einem Parkplatz am Fuß des Berges per Pedes erreichbar. Nach einem kurzen Spaziergang bergauf erreichen wir den festungsartigen Ortskern – und sind sofort vom Charme der malerischen Häuser und verwinkelten Gässchen gefangen! Hier geht es ständig bergauf und bergab, in den autofreien Gässchen reihen sich Ateliers, Galerien, Kunsthandwerksgeschäfte, Cafés und Restaurants aneinander. Die pittoreske Szenerie scheint einem Bilderbuch zu entspringen. Dazu kommt ein traumhafter Ausblick auf die wunderschöne Landschaft, in die Èze eingebettet ist. Würde uns die Uhr nicht zum Weiterfahren ermahnen, könnten wir hier gut und gerne den ganzen Tag mit Entschleunigen verbringen.
Weiter geht unsere Côte-d’Azur-Blitztour in die fünftgrößte Stadt Frankreichs: nach Nizza. Nach der Ruhe in Èze finden wir hier eine pulsierende Großstadt mit rund 350.000 Einwohnern vor. Unser Auto parken wir in einem Parkhaus in der Nähe des beeindruckenden Platzes Place Masséna, um von hier aus die Innenstadt mit ihren großen und kleinen Einkaufsstraßen zu Fuß zu erkunden. Vom Place Masséna erstreckt sich die Prachtstraße und gleichzeitig Haupteinkaufsstraße Avenue Jean Médecin in nördlicher Richtung. Im Einkaufszentrum Niceetoile legen wir eine kurze Verschnaufpause ein und genehmigen uns einen Mittagssnack. Wir gehen zurück zum Place Masséna und biegen dort rechts ab in den schönen Grüngürtel Promenade du Paillon mit Wasserspielen und dem Freilichttheater Théâtre de Verdure. Dieser neue Stadtpark verbindet das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst und das Nationaltheater mit der Uferstraße Promenade des Anglais und dem dahinter liegenden Strand und lädt zum Schlendern und Verweilen ein. Nach einer Runde über den feinen weißen Sandstrand gehen wir zurück zum Auto.
Wir fahren entlang der Uferstraße Promenade des Anglais zurück nach Cannes, wo der Auto- und Fußgängerverkehr mittlerweile stark zugenommen hat – hier ist es ratsam, genügend Zeitpuffer für innerstädtische Staus einzukalkulieren. Von unserer Autovermietung schlendern wir durch die Rue d’Antibes zurück in Richtung Hafen. Diese Straße bietet ungeahnt viele Shopping-Möglichkeiten. Ebenfalls sehenswert ist die prachtvolle Uferstraße Boulevard de la Croisette mit herrschaftlichen Häusern, luxuriösen Hotels, teuren Modeboutiquen und einigen Cafés und Restaurants, die teilweise direkt am schmalen Sandstrand liegen. Am Ende des Strandes in Richtung der Anlegestelle der Tenderboote befindet sich der bekannte Festivalpalast (Palais des Festivals) der Internationalen Filmfestspiele von Cannes – hier findet unser Tagesausflug seinen würdigen Abschluss.
Unser Fazit:
Was man nicht alles an einem Tag schaffen kann: zwei Länder (Frankreich und Monaco), vier Orte (Monaco Ville, Èze, Nizza, Cannes), viele tolle Eindrücke und unzählige Fotos! Es war schon ein etwas stressiges Unterfangen, aber so konnten wir uns einen guten Überblick über den schönsten Abschnitt der Côte d‘Azur verschaffen. Besonders Èze und Cannes haben es uns angetan, das Fürstentum Monaco war auf seine Art faszinierend, und Nizza hat noch einige unentdeckte Seiten, die sich zu erkunden lohnen. Wir kommen sicher wieder – aber dann mit mehr Zeit im Gepäck!
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