Geschichte hautnah erleben in Trier
Reisebericht
Wer kennt das nicht: Man ist mit dem Partner, der Familie oder Freunden unterwegs, und es kommt der Vorschlag auf, an einer Führung teilzunehmen – und sofort werden erste Gegenstimmen laut wie "Bitte keine Unterrichtsstunde in Geschichte!" oder "Das ist doch langweilig!". In Trier hat man bereits Mitte der 2000er Jahre die Zeichen der Zeit erkannt und einen neuen Weg eingeschlagen: In den "Erlebnisführungen" der Trier Tourismus und Marketing GmbH führen keine Stadtführer, sondern professionelle Schauspieler die Gäste durch die Bauwerke und erwecken die alten Mauern zum Leben – und das mit beachtlichem Erfolg! Wir haben uns die insgesamt vier Erlebnisführungen angeschaut und jedem einzelnen Format auf den Zahn der Zeit gefühlt.
Gladiator Valerius
Der Klassiker unter den Erlebnisführungen spielt im römischen Amphitheater, rund zehn Gehminuten von der Trierer Innenstadt entfernt. Der Schauspieler schlüpft in die Rolle des einstigen Sklaven und späteren Gladiators Valerius und erzählt von seinem persönlichen Schicksal als Gladiator im römischen Reich. Dabei kommt die Geschichte des beeindruckenden Amphitheaters nicht zu kurz, ist aber packend und ohne Herunterbeten von Jahreszahlen erzählt. Besonders spannend finden wir den Abstieg in die Katakomben des um 100 n. Chr. erbauten Amphitheaters - im fahlen Lichtschein wirken sie sehr geheimnisvoll, was durch Licht- und Soundeffekte noch verstärkt wird. Die Erlebnisführung dauert 75 Minuten, und diese vergehen wie im Flug – ein untrüglicher Beweis dafür, dass der "Gladiator Valerius" richtig Spaß macht. Auch Kinder und Jugendliche dürften begeistert sein, sollten aber mindestens 10 Jahre alt sein.
Das Geheimnis der Porta Nigra
Der Bestseller im Programm! Das liegt wohl nicht nur daran, dass diese Führung im Wahrzeichen der Stadt Trier, der Porta Nigra, stattfindet, sondern auch an der Tatsache, dass sie als einzige Erlebnisführung in der besucherstärksten Tageszeit zwischen 10 und 16 Uhr angeboten wird – ein großer Vorteil gegenüber den übrigen drei Führungstypen, die nur in den späteren Nachmittagsstunden bzw. abends stattfinden. "Das Geheimnis der Porta Nigra" ist zudem die vielschichtigste unter den Erlebnisführungen: Hier bleibt die Rolle des Schauspielers nicht auf eine Figur oder ein Zeitalter beschränkt, sondern er schlüpft im Laufe der 60 Minuten in mehrere Rollen und spannt mit den verschiedenen Persönlichkeiten einen Bogen von der Römerzeit über das Mittelalter bis in die Gegenwart – die spannende Geschichte der Porta Nigra vom römischen Stadttor über eine Doppelkirche bis hin zum Wahrzeichen von Trier wird dadurch sehr unterhaltsam vermittelt. Sehr gut gefällt uns auch die Einbindung der Teilnehmer in die Führung: So müssen wir unter anderem auf Befehl des römischen Zenturios virtuelles Öl von der Porta Nigra hinunter auf die angreifenden "Barbaren" schütten.
Der Teufel in Trier
Die etwas andere Erlebnisführung: Hier geht es nicht um die Römerzeit, für die die Stadt Trier bekannt ist, sondern um das mystische Mittelalter. Hier bleibt man während der Führung nicht nur in einem Gebäude, sondern bewegt sich auch durch die Altstadt. "Der Teufel in Trier" wird freitags um 21 Uhr angeboten und erschließt sich dadurch nur einen begrenzten Interessentenkreis. Dieser Führung standen wir bei der Planung unserer Tour am kritischsten gegenüber – die religiös geprägte Thematik des mysteriösen Mittelalters mit Hexenzauber und der Angst vor der Macht des Teufels erschien uns zunächst etwas sperrig. Der Schauspieler in Mönchskutte belehrt uns aber eines Besseren und bietet rund 75 Minuten lang einen sehr interessanten Einblick in die düstere Zeit des Mittelalters voller religiöser Irrungen und Wirrungen. Unser Weg führt uns dabei vom mittelalterlichen Frankenturm über den Hauptmarkt zum Trierer Dom mit seinem sagenumwobenen Domstein.
Tödliche Intrige
Im Herbst 2016 hat sich zu den drei etablierten Formaten eine vierte Erlebnisführung gesellt: "Tödliche Intrige" in den Kaiserthermen. Die römische Badeanlage aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. ist Schauplatz einer Geschichte rund um Kaiser Konstantin den Großen und seine Verstrickung in den Mord an seiner Frau Faustina. Der Schauspieler schlüpft in die Rolle des Baumeisters Nubius, der die Fertigstellung der Kaiserthermen vorantreiben möchte und sich gleichzeitig mit den skrupellosen Machenschaften des römischen Kaisers auseinandersetzen muss. Auch diese Erlebnisführung erzählt in 60 Minuten ein spannendes Kapitel der Geschichte des römischen Reichs auf sehr unterhaltsame Weise. Und auch hier ist für uns ein spezieller Einblick besonders spannend: das Eintauchen in die verzweigten unterirdischen Gänge der Kaiserthermen. Zudem kommen wir mit authentischem Baumaterial in Berührung – faszinierend, was über die lange Zeit so alles erhalten geblieben ist! Diese Erlebnisführung ist unserer Meinung nach vor allem für Erwachsene geeignet – Familien mit Kindern werden eher mit dem Gladiator Valerius und dem Geheimnis der Porta Nigra ihren Spaß haben.
Unser Fazit:
Die Trierer Erlebnisführungen sind ein überaus gelungener Vorstoß in das hierzulande nur langsam erwachende Format der Entertainment-Gästeführungen. Dabei steht in erster Linie der Unterhaltungsfaktor im Vordergrund und nicht das Interesse an reiner Geschichtsvermittlung. Und genau so etwas möchten immer mehr Gäste sehen und erleben: mehr Spaß an der Geschichte, die sich unserer Meinung nach mit Spaß auch viel besser vermitteln lässt. Der Clou in Trier: Schauspieler übernehmen den Part des Gästeführers und legen so ganz selbstverständlich den Schwerpunkt auf die Unterhaltung - für uns ein Konzept, das wunderbar funktioniert!
Unter den Erlebnisführungen besitzt der "Gladiator Valerius" natürlich zunächst die größte Strahlkraft: Alleine durch den Hollywood-Blockbuster "Gladiator" mit Russell Crowe dürfte für viele Besucher dieses Thema am eingängigsten sein. Auch wir sind von der Führung im Amphitheater begeistert, haben aber insgeheim einen anderen Favoriten: "Das Geheimnis der Porta Nigra" ist für uns die vielschichtigste und spannendste unter den Erlebnisführungen und spricht schon mit ihren Aufführungszeiten am Vormittag und frühen Nachmittag die meisten Gäste an.
Aber auch die beiden übrigen Formate, die überraschend unterhaltsame Mittelalterführung "Der Teufel in Trier" und die Erzählungen des Baumeisters Nubius in "Tödliche Intrige", sind eine Teilnahme wert. Übrigens können alle vier Erlebnisführungen ebenso von Gruppen und Schulklassen zu individuell festlegbaren Zeiten gebucht werden – was laut Auskunft der Trier Tourismus und Marketing GmbH auch sehr rege erfolgt.
Die Erlebnisführungen werden für Einzelgäste zwischen April/Mai und Oktober bzw. Dezember angeboten und sind perfekt an einem Wochenende kombinierbar: Beginnend mit dem "Teufel in Trier" am Freitagabend, kann samstags auf die "Tödliche Intrige" am Nachmittag der "Gladiator Valerius" am Abend folgen. Den krönenden Abschluss bildet dann "Das Geheimnis der Porta Nigra" am Sonntagvormittag. Vier spannende Geschichtsstunden in knapp zwei Tagen – davon können die meisten Schulen nur träumen!
Mehr Links zum Thema:Gladiator Valerius
Der Klassiker unter den Erlebnisführungen spielt im römischen Amphitheater, rund zehn Gehminuten von der Trierer Innenstadt entfernt. Der Schauspieler schlüpft in die Rolle des einstigen Sklaven und späteren Gladiators Valerius und erzählt von seinem persönlichen Schicksal als Gladiator im römischen Reich. Dabei kommt die Geschichte des beeindruckenden Amphitheaters nicht zu kurz, ist aber packend und ohne Herunterbeten von Jahreszahlen erzählt. Besonders spannend finden wir den Abstieg in die Katakomben des um 100 n. Chr. erbauten Amphitheaters - im fahlen Lichtschein wirken sie sehr geheimnisvoll, was durch Licht- und Soundeffekte noch verstärkt wird. Die Erlebnisführung dauert 75 Minuten, und diese vergehen wie im Flug – ein untrüglicher Beweis dafür, dass der "Gladiator Valerius" richtig Spaß macht. Auch Kinder und Jugendliche dürften begeistert sein, sollten aber mindestens 10 Jahre alt sein.
Das Geheimnis der Porta Nigra
Der Bestseller im Programm! Das liegt wohl nicht nur daran, dass diese Führung im Wahrzeichen der Stadt Trier, der Porta Nigra, stattfindet, sondern auch an der Tatsache, dass sie als einzige Erlebnisführung in der besucherstärksten Tageszeit zwischen 10 und 16 Uhr angeboten wird – ein großer Vorteil gegenüber den übrigen drei Führungstypen, die nur in den späteren Nachmittagsstunden bzw. abends stattfinden. "Das Geheimnis der Porta Nigra" ist zudem die vielschichtigste unter den Erlebnisführungen: Hier bleibt die Rolle des Schauspielers nicht auf eine Figur oder ein Zeitalter beschränkt, sondern er schlüpft im Laufe der 60 Minuten in mehrere Rollen und spannt mit den verschiedenen Persönlichkeiten einen Bogen von der Römerzeit über das Mittelalter bis in die Gegenwart – die spannende Geschichte der Porta Nigra vom römischen Stadttor über eine Doppelkirche bis hin zum Wahrzeichen von Trier wird dadurch sehr unterhaltsam vermittelt. Sehr gut gefällt uns auch die Einbindung der Teilnehmer in die Führung: So müssen wir unter anderem auf Befehl des römischen Zenturios virtuelles Öl von der Porta Nigra hinunter auf die angreifenden "Barbaren" schütten.
Der Teufel in Trier
Die etwas andere Erlebnisführung: Hier geht es nicht um die Römerzeit, für die die Stadt Trier bekannt ist, sondern um das mystische Mittelalter. Hier bleibt man während der Führung nicht nur in einem Gebäude, sondern bewegt sich auch durch die Altstadt. "Der Teufel in Trier" wird freitags um 21 Uhr angeboten und erschließt sich dadurch nur einen begrenzten Interessentenkreis. Dieser Führung standen wir bei der Planung unserer Tour am kritischsten gegenüber – die religiös geprägte Thematik des mysteriösen Mittelalters mit Hexenzauber und der Angst vor der Macht des Teufels erschien uns zunächst etwas sperrig. Der Schauspieler in Mönchskutte belehrt uns aber eines Besseren und bietet rund 75 Minuten lang einen sehr interessanten Einblick in die düstere Zeit des Mittelalters voller religiöser Irrungen und Wirrungen. Unser Weg führt uns dabei vom mittelalterlichen Frankenturm über den Hauptmarkt zum Trierer Dom mit seinem sagenumwobenen Domstein.
Tödliche Intrige
Im Herbst 2016 hat sich zu den drei etablierten Formaten eine vierte Erlebnisführung gesellt: "Tödliche Intrige" in den Kaiserthermen. Die römische Badeanlage aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. ist Schauplatz einer Geschichte rund um Kaiser Konstantin den Großen und seine Verstrickung in den Mord an seiner Frau Faustina. Der Schauspieler schlüpft in die Rolle des Baumeisters Nubius, der die Fertigstellung der Kaiserthermen vorantreiben möchte und sich gleichzeitig mit den skrupellosen Machenschaften des römischen Kaisers auseinandersetzen muss. Auch diese Erlebnisführung erzählt in 60 Minuten ein spannendes Kapitel der Geschichte des römischen Reichs auf sehr unterhaltsame Weise. Und auch hier ist für uns ein spezieller Einblick besonders spannend: das Eintauchen in die verzweigten unterirdischen Gänge der Kaiserthermen. Zudem kommen wir mit authentischem Baumaterial in Berührung – faszinierend, was über die lange Zeit so alles erhalten geblieben ist! Diese Erlebnisführung ist unserer Meinung nach vor allem für Erwachsene geeignet – Familien mit Kindern werden eher mit dem Gladiator Valerius und dem Geheimnis der Porta Nigra ihren Spaß haben.
Unser Fazit:
Die Trierer Erlebnisführungen sind ein überaus gelungener Vorstoß in das hierzulande nur langsam erwachende Format der Entertainment-Gästeführungen. Dabei steht in erster Linie der Unterhaltungsfaktor im Vordergrund und nicht das Interesse an reiner Geschichtsvermittlung. Und genau so etwas möchten immer mehr Gäste sehen und erleben: mehr Spaß an der Geschichte, die sich unserer Meinung nach mit Spaß auch viel besser vermitteln lässt. Der Clou in Trier: Schauspieler übernehmen den Part des Gästeführers und legen so ganz selbstverständlich den Schwerpunkt auf die Unterhaltung - für uns ein Konzept, das wunderbar funktioniert!
Unter den Erlebnisführungen besitzt der "Gladiator Valerius" natürlich zunächst die größte Strahlkraft: Alleine durch den Hollywood-Blockbuster "Gladiator" mit Russell Crowe dürfte für viele Besucher dieses Thema am eingängigsten sein. Auch wir sind von der Führung im Amphitheater begeistert, haben aber insgeheim einen anderen Favoriten: "Das Geheimnis der Porta Nigra" ist für uns die vielschichtigste und spannendste unter den Erlebnisführungen und spricht schon mit ihren Aufführungszeiten am Vormittag und frühen Nachmittag die meisten Gäste an.
Aber auch die beiden übrigen Formate, die überraschend unterhaltsame Mittelalterführung "Der Teufel in Trier" und die Erzählungen des Baumeisters Nubius in "Tödliche Intrige", sind eine Teilnahme wert. Übrigens können alle vier Erlebnisführungen ebenso von Gruppen und Schulklassen zu individuell festlegbaren Zeiten gebucht werden – was laut Auskunft der Trier Tourismus und Marketing GmbH auch sehr rege erfolgt.
Die Erlebnisführungen werden für Einzelgäste zwischen April/Mai und Oktober bzw. Dezember angeboten und sind perfekt an einem Wochenende kombinierbar: Beginnend mit dem "Teufel in Trier" am Freitagabend, kann samstags auf die "Tödliche Intrige" am Nachmittag der "Gladiator Valerius" am Abend folgen. Den krönenden Abschluss bildet dann "Das Geheimnis der Porta Nigra" am Sonntagvormittag. Vier spannende Geschichtsstunden in knapp zwei Tagen – davon können die meisten Schulen nur träumen!
Erlebnisführungen in Trier
Informationen zu Trier